Montag, 9. Februar 2015

Unsere verwirrte Welt

Wenn ich wüsste, was genau ein Paralleluniversum ist, dann wäre ich mir sicher, dass ich in einem gelandet bin. Das kann ja auch alles nicht normal sein. Durch welches Wurmloch bin ich hier hereingerutscht?

Im Irak und Syrien sind Selbstmordattentäter für den IS Helden, werden bereits Kinder benutzt, um durch Blutvergießen abstruse Botschaften angeblich im Namen des Koran zu verbreiten, Hitler hatte ganze Nationen hinter sich geschart, es bis zum 2. Weltkrieg gebracht und 6 Millionen Juden vergast, die Mauer in der DDR hat sich wohl auch kaum von alleine aufgebaut, und Honecker und seine Mitstreiter hatten anscheinend genügend Anhänger, um 1,6 Millionen Menschen hinter die sozialistische Mauer zu verbannen.

Putin regiert ganz Russland kaum alleine, versetzt die halbe Welt in Angst und Schrecken, und die Panzer rollen sicher nicht von selbst in die Ukraine. Boko Haram gruppiert sich zusammen und schlachtet im Namen des Islam Frauen und Kinder ab, ein unverständlicher Trend des 21. Jahrhunderts, der mit dem Koran nichts mehr gemeinsam hat, und bei all der religiösen Fehlübersetzung verstehe ich den Drang zum Atheismus oder Menschen, die dem Esoterik-Wahn verfallen, an die Kraft von energetischem Wasser glauben und ein halbes Vermögen für eine Energiepyramide im heimischen Schlafzimmer ausgeben.

Ich könnte jetzt ausholen und einmal die Welt umrunden, in der Volksrepublik China Halt machen, die unsere westliche Welt dank ihres sozialistischen, autoritären Einparteiensystems und Ausbeutung der Bevölkerung mit der neuesten Technologie versorgt. Weiter dann nach Nordkorea zu Kim Jong-Un. Die Demokratische Volksrepublik Korea, wie sie sich offiziell nennt, mag etwas verwirrend klingen im diktatorisch regierten Einparteiensystem. Ich mag mich nun vielleicht auf politisches Glatteis begeben, aber vielleicht ist dies genau die Absicht. Eine Postkarte nach Nordkorea und mal eben schnell nachgefragt, könnte möglicherweise Licht ins Dunkel bringen.

In Thailand macht die Welt gerne Urlaub und auch die Philippinen sind traumhaft schön und billig noch dazu, ja überhaupt ist ganz Asien ein einziger Traum. Auch Frauen und Kinder bekommt man zum Spottpreis, erzählt man sich, und das nicht mal hinter vorgehaltener Hand.

Ja, und wenn ich dann mit meiner Weltreise der politischen und menschlichen Schande fertig bin, drehe ich die Uhr zurück und beginne meine Reise noch mal von vorne. Ob die Welt wohl irgendwann mal friedlicher war? Vielleicht irgendwann, irgendwo kurz nach dem Urknall, als die Materie noch ganz benebelt war. Lange hat der Frieden wohl kaum angehalten, denn auch wenn mir die Twitter-Belege und die Facebook-Posts fehlen, so bezweifle ich doch stark, dass die erste Homo-Gattung vor 2,5 Millionen Jahren ihre Konflikte nur mit dem Austausch zärtlichen Körperkontaktes oder, um mal evolutionsgeschichtlich korrekt zu bleiben, nur bei der Fellpflege und beim Läusezupfen den Weltfrieden wieder hergestellt hat.

Wird die Welt irgendwann, irgendwo einmal friedlicher werden? Vielleicht für eine Millisekunde, so unbedeutend gering, dass schon im nächsten Augenblick wieder ein weiterer blutiger Machtkampf am anderen Ende der Welt ausgebrochen ist und je nachdem, wo man sich befindet, ist man ein Opfer oder ein Zuschauer. Nur die Pazifisten kommen irgendwie nicht weiter auf der Welt und der Stufe der Weltherrschaft. Vielleicht, weil ihnen die Waffen fehlen?

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