Freitag, 13. Februar 2015

Vom Wissen fast gar nichts zu wissen

Dass es einigen Menschen einfach in die Wiege gelegt worden zu sein scheint, gewisse Dinge zu verstehen, erklären zu können und zu erfinden. Die Mathematik, die die ganze Welt durchzieht, verstehe ich bei aller Mühe nicht einmal im Ansatz, wahrscheinlich selbst nicht einmal dann, wenn man mir einen Mikrochip mit allen Informationen ins Gehirn implantieren würde. Ich schaffe es gerade mal mit Mühe und Not mein Kleingeld an der Kasse loszuwerden. Immerhin dafür war das Abi gut.

Zumindest die Astronomie, dank derer ich nun weiß, dass es noch Milliarden anderer Planeten in unserer Milchstrasse gibt und neben dieser Galaxie noch andere, von denen wir längst und lange nichts wissen. Wenigstens in diese Wissenschaft kann ich abtauchen und mich von dem riesigen schwarzen Loch in der Mitte unseres Sonnensystems verschlingen lassen, wenn die Unbegreiflichkeit der Welt mir mal wieder den Verstand raubt. Aber auch da ist ganz schön undurchsichtig, was sich die Wissenschaftler über die 13 Milliarden dauernde Geschichte der Milchstrasse zurecht experimentiert haben.

Alleine die Berechnung des Alters erscheint mir so unglaublich, dass dem ja nun eigentlich gar nichts mehr entgegenzusetzen ist. 13 Milliarden Jahre alt also? Es ist aber nicht nur mein Unverständnis für das Kleine, sowie für das große Ganze, was mich ab und an frustrieren lässt. Ich schaffe es doch meist dies erfolgreich zu ignorieren oder durch Bücher zu kompensieren. Die einen erfinden, die anderen lernen es auswendig. Ich zähle zur zweiten Kategorie und im Auswendiglernen war ich spitze. So konnte ich mein Unvermögen gut verbergen.

Was aber wirklich frustrierend ist, ist die Erkenntnis, dass mir außer anscheinend ein Mensch zu sein so gar keine weitreichende Eigenschaft in die Wiege gelegt wurde. So ziemlich alles auf der Welt scheint mir ein Rätsel zu sein. Die Wissenschaften, die Menschen, ja vor allem die, und selbst mein Kater Oscar Leopold tanzt mir auf der Nase rum. Eine ausgeprägte Begabung dafür, Dinge nicht zu verstehen könnte man es vielleicht nennen. Erfinden werde ich wohl also niemals etwas, keinen wissenschaftlichen Durchbruch erzielen, nie zum Mars reisen, keine Weltmeisterschaft gewinnen, in keinen Geschichtsbüchern stehen und nicht einmal meine DNA weitergeben, außer einem Kaugummi.

Bei dem ganzen Unverständnis über die Welt und das Leben kann ich höchstens noch darauf hoffen, eine fehlgelandete, ausserirdische Lebensform zu sein. Dann wäre meine anhaltende Verwirrung und Konfusion mit einem Schlage erklärt, ich würde doch noch in allen Geschichtsbüchern landen, aus mir würde sicher eine eigene Wissenschaft entstehen, also warum mich noch abmühen die anderen zu verstehen. Und vielleicht bekomme ich ja sogar noch einen Weltmeistertitel in der Kategorie für Ausserirdische. Ohne Konkurrenz werde ja wohl sogar ich das schaffen!

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