Ein kleiner Klon hier, eine chemische Waffe da.
Was würde wohl dann passieren, wenn es nicht mehr andauernd ein neues iPhone oder eine andere technische Spielerei gäbe? Nicht noch mehr neue Technik, von der man immer abhängiger wird und sobald sie mal ausfällt sofort der Notstand ausbricht?
Die Welt erstickt in Datenflut und ich mittlerweile auch, seitdem ich dieses Smartphone habe. Lange habe ich mich gewehrt und wollte einfach nicht im 21. Jahrhundert ankommen. Ich wusste gleich, das bringt nur Ärger. Sobald man diesen Minicomputer einmal hat, ist man verloren.
Nun mache ich andauernd überflüssige Fotos und weiß nicht, was ich mit meinen mittlerweile 1200 Fotos machen soll. Wer braucht schon Fotos von seinem Essen?
Es gab mal eine Zeit, da musste ich noch persönlich abmachen, weil es keine Handys gab. Pünktlich kommen musste ich dann blöderweise auch.
Man könnte jetzt meinen hier sitzt ein Dinosaurier und schreibt.
Aber was nun mit den Fotos? Löschen? Sichern? Aber dann ja wohl erstmal sortieren! Aber 1200 Fotos?! Na Halleluja. Und dann? Für die Nachwelt sichern? Wer will denn die in 100 Jahren noch sehen? Geschweige denn in 6 Monaten? Ist ja alles ziemlich schnelllebig. Das Interesse erlischt in ziemlich kurzen Abständen. Außerdem wurden bis dahin 100.000 neue geschossen und es gibt ja Milliarden andere Fotos, die in irgendwelchen Clouds darauf warten, entdeckt zu werden.
Was soll das überhaupt mit der Cloud? Jetzt hat sich das 21. Jahrhundert auch noch die arme Wolke einverleibt. Die kann doch nun wirklich nichts dafür, dass alle nur noch auf die Bildschirme, statt in den Himmel starren.
Anstatt sie mit Nacktbildern, schlechter Musik, überflüssigen Videos oder mit was man so eine Cloud sonst noch so zumüllen kann zu füllen, hätte man sie doch einfach am Himmel lassen können, wo sie hingehört. Da ist sie doch auch viel schöner. In 10 Jahren weiß kein kleines Kind mehr, was da oben eigentlich am Himmel schwebt.
Seit 200.000 Jahren treibt der Mensch sein Unwesen auf der Erde, da sei uns doch mal eine kleine Pause gegönnt, oder? Einfach mal eine Runde chillen. Den Blumen beim Blühen zugucken, der Sonne beim Untergehen, die Dinge so lange benutzen, bis sie auseinander fallen.
Oh Schreck, bei dem Satz kriegen die meisten sicher gleich die Krise!
Haben wir nicht genug Überfluss? Da ist doch sicher genug für eine kleine Pause da. Einfach mal alles stehen und liegen lassen. Ich stelle sofort den Antrag. Ja, wo eigentlich?
An das Ministerium für ungewöhnliche Vorschläge wahrscheinlich. Die haben sicherlich ein Formular dafür. Deutschland hat doch für alles Formulare. Ich frage mich einfach mal durch. Wenn der Antrag dann durch ist nach 1003 Instanzen und vor dem Bundesverfassungsgericht, dann kann es endlich losgehen.
Wir lernen endlich mal, uns mit ein bisschen weniger statt mit immer mehr zu begnügen. Das schafft ja auch der größte Rest der Welt. Wir werden sicher nicht gleicht tot umfallen. Zumindest nicht gleich alle auf einmal. Es gibt sicher einige, die sich sogar über mehr Zeit freuen und bei denen nicht gleich der Notstand ausbricht. Für die, die nicht wissen, was damit anzufangen, kann ich ja für den Anfang Notstellen einrichten.
Da wird für jeden etwas dabei sein. Meine erste Spende ist mein alter Nintendo. Super Mario wird sich sicher freuen, soweit er nicht an Alterserscheinungen gestorben ist.
Wie erkläre ich nur der jüngeren Generation, dass es das Spiel nicht in HD gibt? Es wird sich hoffentlich eine Lösung finden.
Bis es soweit ist ich übe ich schon mal das Verschnaufen. Das will nämlich auch gelernt sein.
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