Montag, 21. Mai 2018

Verrückte Sachen, die ich so an einem Pfingstmontag mache

Trotz Pfingsten und des morgendlichen Kirchenbesuchs, war mir auch am heutigen Tage leider nicht der Heilige Geist erschienen, der aber wahrscheinlich an solch wichtigen Tagen, jede Menge Aufträge hatte und so entschied ich mich deshalb durch den Wald zu streifen und stattdessen lieber geistlos absurde Lebenspläne zu schmieden.
Für diejenigen, die vielleicht nicht wissen, warum man heute Pfingsten feiert:
Der Heilige Geist ist auf die Erde gekommen und Jesus Jüngern als Geist erschienen.

Ich begann also mit meiner geistreichen Suche.
Einmal auf einem Delphin über die Weltmeere reiten und auf dem Grund des dunklen Mariengrabens nach verschollen Despoten fahnden.
Ich glaube, die Suche hatten ein paar Verschwörungstheoretiker neulich irgendwo ausgeschrieben.

So machte ich mich mit meiner Luftmatratze auf zum nächstgelegenen Fluss und paddelte fröhlich flussabwärts Richtung Meer.
Doch auch nach Stunden begegnete ich nur Enten, die sich schnatternd über mich und mein Gummigefährt beschwerten.
Also kämpfte ich mich also flussaufwärts wieder zurück und beschloss, ich versuchte mein Glück mal im Internet.

Tinder hatte ich noch nie ausprobiert, als hoffnungsloser Romantiker, der immer noch glaubte, dass man jemanden auch noch draussen bei einem Spaziergang durch eine farbenfrohe Blumenwiese kennenlernte.
Aber vielleicht wurde es ja endlich mal Zeit, dass auch ich im neuen Jahrtausend ankam und einen Versuch im Cyberspace wagte.
Ich freute mich über die ersten „Matches“ und so vergingen die Stunden mit sinnlosem Gequatsche.
Ich erkannte während des Schreibens meiner Geschichte, dass ich mich so langsam schwer tat, meine Gefühle auch ohne Emojis zu beschreiben, deshalb musste ich für die schriftliche Beschreibung meines Tages, erstmal zum verstaubtenWörterbuch greifen.

Das „e“ bot mir ernüchternd an, das „i“ für meine Gespräche inhaltslos, doch ich konnte auch versuchen weniger negativ zu sein und sie als „interessant und „horizonterweiternd“ zu beschreiben.
Am Ende des Tages war ja alles eine Frage der Definition und womöglich war ja ich das Problem.
Warum wollte ich auch bloss keine Nacktbilder schicken oder direkt „mit unter die Bettdecke schlüpfen“?
Ich war wohl prüde und voll bekleidet, vom Singlemarkt nicht wegzubekommen.

Doch eines lernte ich an diesem Tag, nämlich dass ich anscheinend prüde war und vorerst weiter Single blieb:
Ich wurde „sapiosexuell“ genannt und das war nicht als Kompliment gemeint und in besagter Singlebörse nicht als  besonders attraktiv anerkannt.

Falls einer dieses Wort schon kannte, sich auch so beschreibt und nicht wie ich erstmal das Wörterbuch brauchte, findet mich leider nicht mehr auf Tinder, aber vielleicht irgendwo im Wald auf einer Bank beim Versuch die Eichhörnchen mit Wattebällchen zu beschmeissen...

Schöne Pfingsten wünscht euch Dr. Simmel



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