Mittwoch, 11. März 2015

Das Leben ist kein Ponyhof?

Das Leben ist kein Ponyhof. Wirklich? Ist mir im Übrigen schon aufgefallen. Zum Glück ist es das auch nicht. Das wäre ja auch noch schlimmer.

Ein Ponyhof? Was soll das überhaupt heißen? Man kann nicht alles haben? Wir sind hier nicht bei "Wünsch dir was"? Das Leben ist ein Hühnerstall? Alles ist ganz furchtbar ernst? Wenn das Leben also kein Ponyhof ist, was ist es denn dann? Wenn jemand einfach so entscheiden kann, dass das Leben kein Ponyhof ist, dann könnte man doch auch einfach entscheiden, dass das Leben einer ist.

Ich war zwar noch nie auf einem, aber ich glaube ich mag Ponyhöfe nicht. Erinnert mich irgendwie an Gülle, Mistgabeln und Pferdeäpfel. Ganz schön viel Landidylle auf einem Haufen. Ist ja aber auch nur eine Metapher. Bei mir dürfte es dann gerne heißen: "Das Leben ist keine Wellness-Oase."

Wer also meint, das Leben sei kein Ponyhof, dem rate ich: Sucht euch doch euren Ponyhof! Irgendwo wartet er schon auf euch. Na klar, ein bisschen Gülle sammelt sich immer, egal wo man ist, das darf man nicht vergessen, selbst auf einem Ponyhof. Der Illusion der heilen Welt darf man sich nicht hingeben. Das wäre ja nun auch zu einfach.

Aber man hat auch immer die Wahl zwischen der Antwort, ob das Glas nun halb leer oder halb voll ist. Die Hiobsbotschaften kommen ganz von alleine, auf die muss man nur warten, aber die guten Dinge, die muss man sich manchmal eben mit ein bisschen Aufwand erarbeiten. Das ist leider so. Das hat wohl jemand irgendwann, irgendwo einmal entschieden.

Da hat er die Würfel an dem Tag wohl mit der falschen Hand gerollt. Pech gehabt. Manchmal, mit ein bisschen Glück, trampelt man vielleicht mal in einen Eimer voll Gold. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, und das ist auch gut so, weil man uns ja schon unserer Ponyhöfe und Wellness-Oasen beraubt hat.

Ich plädiere deshalb dafür, dass wir zurück dürfen auf unsere Trauminseln, Yachten, Privatstrände oder grünen Oasen, und wenn mal wieder alles schiefer als schief läuft, die Flucht nach vorne in die geistige Traumwelt ergreifen und sagen können:

"Doch, das Leben ist ein Ponyhof."

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